Pressebericht "Uraufführung mit stehenden Ovationen" Neuburger Rundschau 13.11.04

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Pressebericht vom Donaukurier 13.11.04

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Pressebericht vom Donaukurier 11.08.04

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Pressebericht "Hinter den Kulissen" Neuburger Rundschau 05.08.04

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Pressebericht Neuburger Rundschau
Neuburger inszeniert seine Uraufführung

Schauspieler und Autor Winfried Frey bringt sein tragisches Heimatepos "Die keusche Hur" auf die Bühne des Stadttheaters Neuburg (wüb).

Wenn im November mit dem Heimatepos "Die keusche Hur" die neue Spielzeit am Stadttheater Neuburg so richtig eingeläutet wird, bedeutet das gleich zu Beginn einen echten Höhepunkt. Denn die Produktion dieses ernsten Singspiels ist in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert. Nicht nur, dass sich hinter dem Autoren­Pseudonym Fried von Brugg der Neuburger Schauspieler Winfried Frey verbirgt. Nicht nur, dass seit vier Jahren erstmals wieder eine Eigenproduktion des Stadttheaters auf die Bretter kommt. Zudem handelt es sich bei dem Stück um eine Uraufführung, die eine ganze Reihe bekannter Profi-Darsteller mit Neuburger Amateuren auf der Bühne zusammenbringt.

Geschrieben hat Winfried Frey "Die keusche Hur" ursprünglich für einen Autorenwettbewerb und wurde damit von der Jury ins erste Drittel unter sämtlichen Beiträgen gewählt. Bisher allerdings existiert die Geschichte lediglich auf dem Papier; erst jetzt wird sie in Freys Neuburger Inszenierung ­ er agiert darin auf und hinter der Bühne ­ lebendig.

Die Handlung spielt um das Jahr 1890 und ist im Neuburger Raum angesiedelt. Erzählt wird die Geschichte vom gutmütigen Mostbauern Rieder (Hermann Giefer), der seine Tochter Birgl (Gloria Iberl) alleine großgezogen hat. Er liebt es, Neuigkeiten aus aller Welt zu erfahren und so sind die weit gereisten Bettelmusikanten (Schorschi Thaller und Freys Ehefrau Petra Auer, beziehungsweise ihre Doppelbesetzung Andrea Rosskopf) und auch der Hellseher Wudy Sepp (Winfried Frey) immer gern gesehene Gäste. Birgl hat einen Verlobten (Roman Wehlisch) und Vater und Tochter freuen sich sehr, als sie vom Hochzeitslader (Hermann Vief) und Birgls Zukünftigem zur Trauung einer Freundin eingeladen werden. Die Zeichen stünden gut, würde sich da nicht eine seltsame Weissagung des Wudy erfüllen: Unerwartet meint es das Schicksal plötzlich nicht mehr gut mit den Rieders. Es geschieht ein Verbrechen, dem Schimpf und Schande in Form eines Haberfeldtreibens folgen. Wofür der Moorpaintner (Werner Rom), ein Freund des Hauses und wohlhabender Saubauer, nicht unmaßgeblich verantwortlich ist. Auch Birgls Tante Walli (Conny Glogger) ist machtlos. Die Lage eskaliert und die Familie wird von einem zweiten Schicksalsschlag arg gebeutelt. Nach all dem Leid bleibt Birgl schließlich nichts anderes übrig, als ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Unser Bild zeigt (von links) Winfried Frey, Werner Rom, Gloria Iberl und Dieter Angerer. Bild: Hermann Vief
Der Stoff ist fiktiv, einzig bei der Person des Weissagers Wudy handelt es sich um eine authentische Figur. "Bei Recherchen bin ich auf ihn gestoßen", so erzählt Frey, "und diese mystische Persönlichkeit hat mich fasziniert". Zwölf Sprechrollen gibt es im Stück, die vor allem von Profis verkörpert werden. Winfried Frey, selbst Darsteller in zahlreichen TV-Serien und Fernsehfilmen, kennt sie als Kollegen aus "Forsthaus Falkenau", "Tatort", "Komödienstadl", "Der Bulle von Tölz", "Der Bergdoktor", "Tierarzt Dr. Engel" und mehr. Daneben hat er aber auch die Neuburger Hermann Vief, Schorsch Thaller und Dieter Angerer (Tod und Schuldknecht im "Jedermann") für größere Rollen angeheuert. Auch Statisten ­ zehn bis zwölf an der Zahl ­ werden benötigt, um Gesinde darzustellen. Sie will Frey aus Neuburger Amateurspielern rekrutieren.

Namhaft ist neben den bekannten Schauspielern auch der Komponist, aus dessen Feder die Musik zum Singspiel stammt. Martin Wolfrum mischt gewaltig in der Münchner Musikszene mit, hat Titelmelodien und Stücke geschrieben für diverse Kabarettisten, Münchner Bühnen und moderne Opernproduktionen. Mit Sängern wie Brigitte Fassbaender, Dietrich Fischer Dieskau, Michelle Breeth, Instrumentalisten der großen Münchner Orchester und vielen prominenten Jazzmusikern verbindet ihn enge Zusammenarbeit. An der Bayerischen Staatsoper spielte Wolfrum jahrelang als Klaviersolist. Den Stil seiner Musik für "Die keusche Hur" bezeichnet Winfried Frey als "Nestroyanisch mit Elementen von Orff und Brecht".

Premiere am 11. November

In acht Aufführungen wird die tragische Geschichte der Birgl Rieder gezeigt. Die Termine stehen bereits fest: Premiere ist am 11. November, weitere Vorstellungen folgen am 12./13./14./18./19./20. und 21. November. Der Kartenvorverkauf begint in Kürze. Und neben der Realisierung seines Stückes am Neuburger Stadttheater hat Winfried Frey noch einen Grund zu feiern: der 38-Jährige "krönt" nämlich mit dieser Inszenierung sein heuer 25-jähriges Bühnenjubiläum, das er einst als "Brucker Bua" begonnen hatte.